Das Schöne an Prozessen ist, dass sie fließen. Sie sind lebendig; unerwartet; kreativ; chaotisch und manchmal auch beängstigend bis hin zu stagnierend - so wie das Leben. Wenn Energie nicht mehr fließen kann stagniert sie, d,h. sie sammelt sich an einer Stelle und bremst jede dahinter kommende Energie aus. "Wir treten sozusagen auf der Stelle." So sehr wir uns auch bemühen, es geht einfach nicht weiter - so denken wir.

Wir Menschen, in den westlichen Industrienationen neigen dazu, übermäßig viel Energie in unser Denken zu stecken. Wir schicken somit all unsere Energie in unseren Kopf und in unser Denken. Denken kann zwar mitunter von Vorteil sein (mancher sollte es tatsächlich öfter mal ausprobieren), aber eben auch zum Feind werden, der sich gegen uns richtet. Weil sich unsere Gedanken dann nur noch im Kreis drehen und kein Entkommen in Sicht ist. "Der Denker" entspringt dem Vata im ayurvedischen. Sein Fokus liegt in seinem Geist, seinen Körper (Kapha) spürt er kaum noch, seine Verbundenheit zur Natur/Spiritualität (Pitta)  ist unklar und unsicher.

Wir sind ganzheitliche Wesen und bestehen aus Körper, Geist und Seele. Wir fühlen uns gesund und harmonisch, wenn wir Körper, Geist und Seele im Gleichgewicht haben. Eine kurzzeitige Dysbalance stellt kein Problem dar und gehört zum Leben. Daran reifen und wachsen wir.

Es sind jedoch die jahrelangen Ungleichgewichte, Umstände, die nicht unserer Natur entsprechen, welche uns krank werden lassen. Je länger wir in solchen Stagnationsmustern festsitzen, desto schwerer wird es, sich aus eigener Kraft daraus zu befreien und einen gesünderen, Ihrer Natur entsprechenden Weg einzuschlagen.


 

Der gesunde Mensch nimmt sich selbst, ganzheitlich, in leiblicher Verbundenheit mit seinem Lebenszusammenhang wahr. Im Wechselspiel von beschützenden und gefährdenden Faktoren (entsprechend seiner Beschaffenheit/Verwundbarkeit, Bewältigungspotentiale, Kompetenzen und Hilfsmitteln) ist er imstande, kritische Lebensereignisse bzw. Probleme zu handhaben, sich zu regulieren und zu erhalten. Auf dieser Grundlage kann er seine körperlichen, seelischen, geistigen, sozialen und ökologischen Potentiale konstruktiv entfalten und so ein Gefühl von Zusammengehörigkeit, Sinnhaftigkeit, Integrität, Wohlbefinden und inneren Frieden entwickeln. (Prof. H.Pätzold)

 

"Das Gewissen ist eine Uhr, die immer richtig geht. Nur wir gehen manchmal falsch."

(von Erich Kästner, könnte aber von mir sein)